Westen¶
Busch-Berge¶
Ab hier beginnt eine andere Vermessung der Welt, äh, des Tunneltals. Jedenfalls unterscheiden sich die Wegmarkierungen von den Ahrensburgischen. Wir befinden uns am Rande der Buschberge.
Zu den Buschbergen gehört der Fattsbarg; hier der Zugang vom Hagener Weg.
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Das linke Bild des Motivs zeigt den Aufstieg, das andere - als Gegenbild - den Abstieg. Die grünen Stangen sind Telegrafenmasten.
Da wir bei solch technischen Motiven sind: Passen sich die Hochspannungsmasten nicht ausgezeichnet den kahlen Ästen an? Selbst der Kondensstreifen nimmt die Linien der Bäume auf.
Es gibt einige alte Bäume, aber großenteils sind das relativ junge Aufforstungen. Die ehemalige Krattwaldnutzung ist noch zu erkennen.
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Eine Wucherung - ein altes Bild.
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Buntspecht mit Jungvogel:
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Der Weg von den 'Bergen' hinunter zum Wandse-Rückhaltebecken.
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Das folgende Bild passt eigentlich nicht ins Naturschutzgebiet - aber es soll nicht unterschlagen werden. Trotzdem es ein geschütztes Gebiet ist, findet sich eine Aufgrabung. Kiesgewinnung, geologischer Aufschluss, Ausgraben eines Tierbaus? Rätselhaft, vor allem, weil die Ecke schwer zu erreichen ist.
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Wandse¶
Zunächst der Flußlauf:
Hier der Eintritt der Wandse ins NSG Höltigbaum unter dem Ahrensburger Weg aus Richtung Braak. Im Frühjahr zu Zeiten der Schneeschmelze aufgenommen; die Wassermenge kann im Sommer zu einem Rinnsal werden.
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Wie weiter vorne schon mehrfach beschrieben, kommt ein Großteil des Oberflächenwassers des NSG von außen - in diesem Fall aus dem fernen Braak. Schadstoffe werden ebenfalls eingetragen und werden manchmal entfernt. Hier ist eine über die Wandse gelegte Ölsperre zu sehen, das Öl wird vom inneren Material aufgesogen:
Dieses Bild zeigt den zweiten Wandseübergang im NSG.
Dann drei alte Aufnahmen, die in der Nähe der Müllberge entstanden sind.
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Dieses Foto mag während der ersten Renaturierungsphase der Wandse entstanden sein.
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Tja, welche Binsenart ist das?
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RHB-Wandse¶
Dem Flusslauf folgend, kommt man zum Rückhaltebecken - das ist schon ein kleiner See.
Ganz abstrakt zeigt die obere Karte welche Form das Becken besitzt (OSM-Karte); wie es in der Realität aussieht, die untere (ein ‘aufgebrezeltes’ Google-Luftbild).
Folgend die Fotos.
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Das Becken ist stark verlandet.
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Das Bild ist nach einer längeren Trocken- und Wärmeperiode aufgenommen. Das RHB ist schlicht umgekippt. Der Schwan mit zwei Jungen: Stammen die dunklen Linien im Entenflott (die freigelegte Wasseroberfläche) von den Schwänen? Zeigen sie die Bewegungen der Tiere auf dem Teich an - vielleicht über Tage?
Nach langer Trockenheit drängen sich die Vögel in den verbliebenen Wasserflächen. Hinzu kommt der Stress der Mauser.
Man findet eine reiche Fauna. Tja, eine Azurjungfer?
Und dieses eine Binsenjungfer?
Reiher gibt es etliche, ich habe einmal 6 (in Worten sechs) im Wasser stehend und auf Bäumen sitzend gesehen.
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Die obligaten Schwäne (im Eis).
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Die Schwäne im Eis leiten zu einigen Winterbildern über.
Dies ist das technische Ende des RHB; Pegel, Auslasssteuerung und Auslassöffnung. Was da aus der Betonröhre strömt, ist die Wandse. Der Beton ist scharf abgebildet, die Blasen sind unscharf. Das ist Bewegungsunschärfe - die Strömung war recht stark.
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Ebenfalls die Wandse, von gleicher Stelle, aber in Fließrichtung aufgenommen.
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Nochmal von gleicher Stelle, aber nach der erwähnten Trockenperiode.
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Der Auslass des RHB geht bald in einen renaturierten Teil des Flusses über. Mit (viel) Glück sieht man einen Eisvogel über dem Wasser (der ist zu schnell, keine Chance für ein Foto ...).
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Wandse-Tal¶
Zwischen Buschbergen und Wallberg (wenn die Bezeichnung 'Berg' als Landschaftsname für die Norddeutsche Tiefebene gehäuft auftaucht, finde ich das irgendwie rührend. Na ja - bin wohl zu weit gereist) sind eine Reihe von Wiesen zu finden.
Die nächsten vier Bilder sind von der Eisenbahnbrücke Dassauer Weg in Richtung Dickwisch mit einem starken Teleobjektiv aufgenommen.
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Die Pferde wärmten sich in der Sonne.
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Zwei Väter? Ach nein, da fehlen entscheidende Teile.
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Wallberg¶
Folgt man dem Herdenpfad, kommt man zum Wallberg, eines der 'einzigartigen geologischen Sehenswürdigkeiten' Hamburgs, beziehungsweise ein 'sehr seltenes Naturdenkmal'. Also - Wallberge, auch Oser, Os, Ås, oder Esker genannt, sind Aufschüttungen von Kiesen und Sanden aus einer Eiszeit. Es gibt recht viele davon und verschiedene Modelle ihrer Entstehung.
Nicht zu verwechseln mit dem Wallberg. 'Dank seiner einmaligen Lage ist der 1.722 Meter hohe Wallberg einer der meistbesuchten Gipfel des Mangfallgebirges ...'
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Zunächst noch Galloway-Rinder auf der rechten Seite. Es nieselte, deshalb glänzt das Fell. Ich habe immer Probleme, die Augen zu lokalisieren; die sind sicher tiefschwarz.
Am linken Wegesrand auf einer abgeschnittenen Weide einige Baumpilze. Hatte das Mycel nun schon den ganzen Stamm durchwuchert oder ist das eine Neuansiedlung (die Schnittfläche wirkt relativ frisch)?
Der Zugang zum NSG und damit zum Wallberg liegt am Ende des Herdenpfads. Man passiert ein Gatter. Klar - man muss die Rinder irgendwie zurückhalten. Dafür sind doch aber eigentlich die Zäune da? Dass Besucher deswegen durch den Matsch des Zugangs müssen (es geht ja nicht anders), ist doch irgendwie nicht im Sinne des Erfinders. Einige Eimer Kies irgendwer?
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Nachtrag Sept. 2018: Man tat etwas!
Nachtrag Oktober 2019: Die vor dem Metallgestänge stehende Pforte ist inzwischen soweit zerfallen, dass Verletzungsgefahr besteht. Seufz ...
Nun aber zum Wallberg: Hier die Sicht über einen kleinen Teich
mit 'Normalobjektiv'. Links in der Mitte der Wallberg.
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Dies ist jetzt ein schwaches Tele und im Frühjahr aufgenommen. Nun wirkt der Berg beeindruckend. Das ist wohl die 'offizielle Sicht' ...
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Der Gipfelpfad. Irgendwie enttäuschend; ich fühle mich dem Läufer Saffti (vorne beim Lümmellauf) irgendwie verbunden, der die dargebotenen Sehenswürdigkeiten auch nicht so recht zu würdigen wusste.
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Südlich vom Gipfelpfad Gräserfluren:
Und eine Menge Äpfel dort auf dem Pfad:
Zu einer anderen Jahreszeit …
Das sind also Kies- und Sandablagerungen aus der Eiszeit. Die sind aber nur noch zum Teil vorhanden, das muss man feststellen. Der Wallberg ist ziemlich gerupft und an mehreren Stellen unterbrochen. Durch Kiesabbau, natürlich.
Aber keiner soll sagen, ich hätte mich nicht bemüht: hier ein Blick über die Vorderste Wiese von der Straße Höltigbaum (viele Zweige vom Straßengrün im Vordergrund). Doch, doch, die Erhebung in der Bildmitte ist ein Teil des Wallbergs.
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Immerhin gibt es ein paar weitere verwilderte Apfelbäume.
Wandse-Niederung¶
An einer Stelle gibt es eine natürliche Unterbrechung des Wallbergs - eben durch die Wandse.
Wenn man hätte dabei sein können, als es passierte ... Die Wassermassen der aufgestauten Wandse steigen höher und höher, bis der Gipfel erreicht ist. Dann leckt eine kleine Wasserzunge über den Wall, fließt auf der anderen Seite hinab, nimmt ein wenig Sand und Kies mit sich. Das Rinnsal verbreitert sich, reißt eine Bresche - dann folgt die ganze aufgestaute Wassermasse der (Ur-)Wandse. Wahrscheinlich donnernd. Die Welt, ähem, zumindest das Tunneltal, hält den Atem an ...
Nun, heutzutage - man steigt vom Wallberg herunter in das Wandse-Tal. Mit Glück war es trockenes Wetter in den vorigen Tagen. Wenn nicht - man befindet sich auf einem matschigen Weg; zum Teil ist es ein Knüppeldamm:
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Hier kurz vor der Brücke über die Wandse, dann hinter ihr und folgend der Blick vom neu bestiegenen Wallberg: Matsch!
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Auf der Brücke.
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Der Blick von der Brücke in eben das Flusstal. Dies ist allerdings eins der 'Highlights' des NSG (und ohne Entenflott):
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Leider – nach der erwähnten Trockenperiode ist alles ausgetrocknet.
Folgt man dem Weg über den Wallberg, kommt man zur (zweiten) Wandse-Brücke.
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Die Bahnlinie verläuft direkt neben der Wandse; der Bahndamm ist höher als der Wallberg. Dies erinnert an eine stillgelegte Eisenbahn-Strecke bei Trittau/Hamfelde (Am Bahndamm). Man hat dort den Bahndamm bestehen lassen und keinen Fahrradweg drauf gebaut - er wächst jetzt zu. Über einige Jahrzehnte mit schwerem Gerät durchgerüttelt, ist er sicher stabil. Nach tausend Jahren oder so, wird man ihn zur archäologischen Sehenswürdigkeit erklären ...
53.617254, 10.169264
Nach Trockenheit ist’s aus mit der Wandse…
Sie führt wieder Wasser (Oktober 2019).
Man steigt den Bahndamm empor und befindet sich neben den Schienen auf der Verlängerung des Hagenwegs.
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Der Blick zurück ...
Hier ist nochmal die Wandse-Niederung mit Wallberg vom Weg an der Bahnlinie aufgenommen. Da mit einem Weitwinkel fotografiert, wirkt der Berg leider wieder ziemlich unscheinbar.
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Wäre man vorher links vom Wallberg abgebogen, wäre man zur “Vordersten Wiese” (die letzte vor Hamburg?) gekommen. Man sieht im Hintergrund schon die Hochhäuser Rahlstedts. Die Böschung davor trägt die Straße Höltigbaum (beträchtlich höher als der Wallberg :-) ).
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Waldränder im dortigen Gebiet:
Farne am Wegesrand:
Schlingpflanzen:
Diese hat sich selbst gefangen ...
Welches Schicksal mag sich hierhinter verbergen - direkt an den Bahngleisen ...
In dieser Ecke, die von der Straße Höltigbaum und der Eisenbahn gebildet wird, endet der Weg und dieser Teil des NSG.
Zunächst überquert man aber die dritte Brücke über die Wandse.
Die geneigte Leserschaft wird sich schon gefragt haben, wo das Bild der Wandse-Unterquerung der Bundesbahn (km 13,583 von HH-Hbf) bleibt. Hier ist es (beide Seiten!):
Wegen der Dokumentationspflicht wird eine dortige Teilbank gezeigt:
Auf dieser Seite der Bahn endet hier das Stellmoorer Tunneltal; man muss hinüberwechseln. Von der Straße Höltigbaum aus aufgenommen; links und rechts das NSG.
Man stelle sich auf der linken Seite der Schienen zwei weitere Gleise vor ... Das wird dann die neu zu bauende S4 sein. Unter anderem muss auch die Wandse ebenfalls nach links verlegt werden. Man darf auch die Schallschutzwände nicht vergessen ...
Um den Glindkamp¶
Die zentrale Straße in diesem Teil des NSG ist der Glindkamp.
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Hier findet sich auch wieder der Stellmoorer Quellfluss; oberes Bild und unten ganz links, noch hinter dem Pferd (vom Dassauweg aus aufgenommen).
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Die vorherrschende Landschaftsform besteht aus - wenig überraschend - Wiesen.
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Der Blick über eine Wiese: Sind das auf der anderen Seite Riesen-Bärenklaustauden und eine von der Miniermotte geplagte Kastanie?
53.621185, 10.171345
Es war gerade Mahdzeit. Die Muster sind durchs Terrain und Ausschnittwahl entstanden. Ich glaube nicht, dass vom Bauern eine gestalterische Absicht verfolgt wurde.
53.617196, 10.168390
Im Übrigen: Bei näherer Betrachtung ein sehr kräftiges und einheitliches Gras: ein Produkt der 'ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Bodennutzung'? Die Probleme sind wohl an beiden Enden des NSG gleich ...
53.618061, 10.166833
Am Wegesrand:
Überwiegend stehen hier Pferde. Vielleicht liegt es daran, dass es in Meiendorf keine bäuerlichen Betriebe mehr gibt.
Ich weiß nicht, was es bedeutet, wenn Pferde so von einander abgewendet stehen - aber es war auffällig.
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Vielleicht sind die Koppeln wegen der Pferdehaltung so reich bezaunt (durch ein Tele entsteht ein zusammengeraffter Eindruck):
Ich konnte - quer über das Tunneltal - leider nicht erkennen, was das ist. Zuerst dachte ich an Bienenstöcke - aber mit Henkeln? Dann an Dieselkanister - aber im Naturschutzgebiet? Batterien für die Elektrozäune? Na ja, die Taube ist erkennbar.
Nochmal zur Wandse.
Es ist mit ein wenig peinlich, ein so bedeutendes Ereignis, wie den Zufluss des Stellmoorer Quellflusses in die Wandse mit so einem unübersichtlichen Bild dokumentieren zu müssen (von der Straße Höltigbaum aus aufgenommen). Der Quellfluss kommt von rechts oben, die Wandse fließt parallel zum unteren Rand. Die helltürkisige Fläche ist Resteis.
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Hier ist es einfach nur noch die Wandse.
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Auf der anderen Seite der Bahn lag die ‘Vorderste Wiese’; ich erkläre diese zur ‘Letzten Weide’, damit ein Gleichgewicht hergestellt ist.
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Mit diesem Schild an der Straße Höltigbaum ist das Ende des Naturschutzgebietes Stellmoor-Ahrensburger-Tunneltal erreicht. Ich hoffe, verehrte Leserinnen und Leser, Sie hatten Vergnügen an der Reise und haben etwas Neues erfahren.
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Ach, liebe Leserinnen und Leser, sie vermissen jetzt etwas? Haha, das soll jetzt kommen: Hier verlässt auch die Wandse das Naturschutzgebiet Ahrensburg-Stellmoorer-Tunneltal (standesgemäß) durch eine Röhre.
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Als Ausgleich noch ein NSG-konformes Bild (aus dem Gebiet ‘Am Kratt’):