Ausgrabungen am Braunen Hirsch

 

Vor dem Bahnübergang des Braunen Hirsches in Richtung L82 (ehem. B75) werden auf den Wiesen des Stellmoorer Tunneltals vom Archäologischen Landesamtes Ausgrabungen vorgenommen. Dies erfolgt im Zuge einer Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau der geplanten S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe. Geldgeber ist die Bundesbahn als Träger der Baumaßnahme.
Speziell an dieser Stelle könnte eine Straße durch das Tunneltal für ein Einzelhaus - ein ehemaliges Streckenwärterhäuschen - angelegt werden, das durch den S4-Ausbau von der L82 abgeschnitten würde.
Die Archäologen haben für ihre Voruntersuchung bisher in einem bestimmten Raster 1x1m große Gruben bis auf den gewachsenen Boden in knapp ein Meter Tiefe ausgehoben. Das Erdreich bzw. der Torf wurden gesiebt. Funde gab es lt. Grabungsleiterin Mirjam Briel bisher in jeder Aufgrabung. Das Foto zeigt eine Auswahl der Stücke auf der Hand der Archäologin (mit einem 2-Cent-Stück zum Größenvergleich).
Die Klingen- und Pfeilteile stammen wahrscheinlich aus der Zeit der Ahrensburger Rentierjägerkultur vor rund 10.000 Jahren. Die Fundstellen sind nach Ansicht von Frau Briel noch im Originalzustand und wichtig. Sie müssen deshalb weiter untersucht werden.
Wenn eine Voruntersuchung positiv verläuft, folgt meistens eine Hauptuntersuchung. Dafür würde der Oberboden in diesem Bereich wohl vollständig abgetragen werden. Auf der anderen Straßenseite ist außerdem eine größere Bohrung geplant.